Episode 23

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23rd Aug 2024

023 Nachfolgeschmerz - Die Identifikation mit dem Unternehmen lösen

In dieser Folge sprechen Dan und Tom über den Schmerz, den Unternehmer erleben, wenn sie ihr Lebenswerk verkaufen wollen, aber keinen Nachfolger finden. Sie diskutieren, wie man diese Identifikation mit dem Unternehmen lösen kann und warum Selbstreflexion dabei wichtig ist. Tom betont, dass man aufhören muss, sich etwas vorzumachen und den realen Wert des Unternehmens erkennen muss. Sie sprechen auch über die Ambivalenz vieler Führungskräfte und wie Selbstreflexion dabei helfen kann, kongruent zu sein. Abschließend betonen sie die Bedeutung der Selbstreflexion für ein glückliches und erfolgreiches Leben.

takeaways

  • Der Schmerz, den Unternehmer erleben, wenn sie ihr Lebenswerk verkaufen wollen, aber keinen Nachfolger finden, kann vermieden werden.
  • Selbstreflexion ist wichtig, um sich von der Identifikation mit dem Unternehmen zu lösen und den eigenen Wert als Mensch zu erkennen.
  • Ambivalenz bei Führungskräften kann durch Selbstreflexion aufgelöst werden, um kongruent zu sein und authentisch zu führen.
  • Selbstreflexion ist entscheidend für ein glückliches und erfolgreiches Leben, da sie hilft, die eigene Passion zu entdecken und sich selbst besser kennenzulernen.

Chapters

00:00 Der Schmerz der Nachfolge

04:20 Selbstreflexion als Lösung

09:18 Die Identifikation mit dem Unternehmen lösen

15:18 Selbstreflexion als Schlüssel zur Kongruenz

21:01 Die Bedeutung der Selbstreflexion für ein glückliches Leben

Transcript
Dan Bauer (:

Tom, mein Bester. Wir sind wieder zusammen und wir sprechen über einen Schmerz, Einen fiesen Schmerz, den ich beobachten kann bei Unternehmen, der nicht schön ist, der sich aber vermeiden lässt. Aber ich wüsste gerne in unserer heutigen Folge, aus deiner Sicht, aus unserer Sicht, wie lässt sich der denn vermeiden? Es geht den Schmerz,

Tom Klein (:

Dann grüß dich!

Tom Klein (:

Dan Bauer (00:28.27)

dein Lebenswerk aufgebaut zu haben und am Ende dieses Lebenswegs oder dieses Lebenswerks festzustellen, das will ja gar keiner haben.

Du verstehst den Schmerz, Und diesen Schmerz erlebe ich so oft, auch gerade wenn ich mit Leuten spreche, so die Mitte 60 rum, aufwärts. Die haben ihr Lebenswerk aufgebaut, sind da stolz drauf, identifizieren sich damit und dann suchen sie einen Nachfolger und der will diese Bude einfach nicht haben. Und das schlimmste Erlebnis ist, dass aus einer Vorstellung von 10 Millionen

Tom Klein (:

Das war meine erste Assoziation.

Dan Bauer (:

gerade mal 100 .000 Euro wurden. Und wenn ich mir vorstelle, dass ich meine Bude irgendwie so ... ... dann baue ich mein Lebenswerk auf und dann will ich die loswerden ... und dann für 10 Millionen verkaufen und dann habe ich noch irgendwie ... meine 5 Millionen irgendwie als Rente. Das reicht, das ist in Ordnung, das ist super. Und dann kriegst du 100 .000 dafür. Und dann wollen wir die Steuer gar nicht abziehen. Du stehst dann da und bist schockiert darüber, ... dass keiner dein Lebenswerk haben möchte. Jetzt will ich in dieser Folge mit dir ...

Tom Klein (:

Hmm.

Dan Bauer (:

gar nicht unbedingt besprechen, was man in der Nachfolgeregelung eigentlich tun muss, sondern mir ist aufgefallen, dass sich die Leute mit diesem Unternehmen absolut identifizieren und wenn man die Frage stellen würde, wer bist du ohne dieses Unternehmen, keine Antwort bekommen könntest.

Und darüber würde ich gerne mit dir sprechen. Wie löst man diese Identifikation? Wie kann man es beschleunigen in den Leuten, dass sie wertvoll sind als Mensch, als Persönlichkeit, ohne dieses Unternehmen, damit sie sich daran nicht mehr klammern müssen? Das würde ich gerne mit dir durchführen.

Tom Klein (:

Ja, ich habe sofort Assoziationen und auch Beispiele im Kopf. Und das ist kompliziert, weil es vielschichtig ist, weil es sich überschneidende Motive gibt und Bedürfnisse, die oft verwechselt und vermischt werden, wenn man über dieses Thema Nachfolge und Ablösung spricht. Und eins ist ganz einfach, und zwar das, womit du angefangen hast. Man stellt sich vor, man ist älter geworden.

Man hat vielleicht die Kraft, nicht mehr weiterzumachen. Man denkt sich vielleicht, will jetzt diesen Trubel nicht mehr haben, ich gehe raus. Und man hat sich den Wert seiner Firma ideell schön geredet, weil es dir persönlich wichtig ist, müsste es auch für einen anderen diesen Wert haben. Sondern stellst du fest, dass du nicht wirklich für dich vorgesorgt hast, für deine Rente.

sondern du in dem Glauben unterwegs gewesen bist, meine Rente ist meine Firma, die verkaufe ich und dann kann ich gut leben für den Rest meines Lebens. Und dann ist es ein tiefer, tiefer Schock, wenn du dir was vorgemacht hast und du kannst nicht loslassen, nicht weil du psychologisch nicht loslassen kannst. Du würdest die gerne verkaufen, aber du stehst vor dem Nichts, wenn du sie verkaufst. Das heißt, du musst weitermachen, einfach deinen Monatsunterhalt, deine Kosten zu decken.

Und du kannst nicht raus. Und das wird oft überkoppelt mit dem psychologischen Schmerz, das man sein Lebenswerk loslässt, wo es eigentlich auf der Ebene nur Geld geht.

Dan Bauer (:

Gerade wenn du dieses Geld ansprichst und auf der Ebene sagst, das ist dann die Existenz, danach fehlt. Jetzt gibt es ja quasi in diesem Prozess diesen Point of No Return. Es gibt so den Kipppunkt, ab dann lässt sich das Baby auch nicht mehr retten, dann beginnt so die Lust auch weniger zu werden, dass man einfach schon müde geworden ist des ganzen Unternehmertums und dem ganzen, was man da machen muss und so weiter. Und dieser Kipppunkt, wenn erreicht ist,

dann strengst du dich erst recht nicht an, jetzt deine Bude aufzufrischen. so die Rocket Science ist es jetzt nicht, ein Unternehmen zu transformieren in die heutige Zeit, unser täglich Brot quasi. Das ist also möglich. wie geht man den Schritt, also wenn man verstanden hat, ab dem Zeitpunkt, wo es schon fast zu spät ist, wenn man schon versteht, das wird schwierig. Was können die Leute tun aus deiner Sicht?

Tom Klein (:

Erstmal müssen Sie aufhören, sich was vorzumachen. Denn häufig bei den Verhandlungen kommt eine Argumentation rein, also Sie versuchen mich übers Ohr zu hauen, die Firma ist viel, mehr wert und man versucht mit dem ideellen Wert der Firma zu argumentieren, die für den anderen aber gar nicht existiert. Das heißt, man muss aufhören, sich da was vorzumachen und die harte Tatsache ins Auge schauen, dass für den Markt, für ein neutraler Käufer

ohne dich da drin als Geschäftsführer, an den vielleicht viele Kunden gebunden sind, dass da gar nicht so großer Wert da ist. Wenn ich jetzt mal so kleinere Firmen mir vorstelle, ein Nachbar von uns, der hat eine Klimatechnik und Werbepumpefirma und im Moment ist das der ganz, ganz große Engpass für die Installation von Werbepumpen für die warme Wende.

Und was der erlebt ist, dass seine Firma sehr wohl was wert ist, wegen den Kundenverbindungen und vor allem wegen den Mitarbeitern. Weil er hat einfach Mitarbeiter, die die Dinge einbauen können. Und wenn er verkauft, was irgendwie angedeutet wurde, dann wird er drei Jahre in der Firma bleiben, weil der Investor will ihn als Garant dafür, dass das Geschäft noch weiter gut läuft. Und was der Investor machen wird, der wird dann ...

Stande diese Prozesse einführen, er wird die Buchhaltung vereinheitlichen, der kauft ja eine Firma dieser Art nach der anderen, da wird er die Skalierungseffekte nutzen können und die Firma noch profitabler machen. Und so kann dieser Übergang gestaltet werden. Das heißt, für den, an den du vielleicht denkst, oder die, an die du denkst, gibt es vielleicht so eine Art Ausstieg. Gibt es einen Investor, wo du weiter mitarbeitest und hilfst darin, die Firma zu industrialisieren, also in einen größeren Verbund einzugliedern, dann hast du eine Chance.

Dan Bauer (:

Ja, und davon gibt es einige in verschiedenen Branchen. Das, was du jetzt angesprochen hast, heißt es Handwerk und es gibt verschiedene Anbieter. Das gibt es. Jetzt ist nur die Frage, wie komme ich denn überhaupt an diese, also wie trenne ich denn meinen ideellen Wert von dieser Firma? Also eine klare objektive Verhandlung kann ich ja nicht führen, wenn ich den ideellen Wert mit reinbringe. Wie kann ich das aus deiner Sicht machen?

Tom Klein (:

Du bist im Selbstreflektionsprozess und das kann anspruchsvoll werden. Ich denke zurück an einen großen Unternehmer mit einem Beratungs - zwei Beratungsheuser, der dann rausgehen wollte und unmögliche Summen an die Partner, die in der Firma waren, von dem verlangt hat für den Verkauf dieser Firma. Und deren Antwort darauf nach vielen Runden war nein, das machen wir nicht.

Und die haben einfach alle zusammen eine neue Firma ohne ihn ausgegründet. Und da der Wert der Firma in den Menschen, in den Berater steckt, die einfach mit den Füßen abgestimmt und ihm blieb eine rechtliche Hülle zurück. Und er hat nicht verstanden, dass er sein Selbstbild, der ins Narzisstische ging, der war brillant, der war wunderbar und gleichzeitig war das seine große Grenze.

Dan Bauer (:

Hey!

Tom Klein (:

Und er hat nicht verstanden, dass diese Firma ohne ihn auch existieren kann. Und er hat diesen Schritt nicht gemacht. Und damit verlor er quasi den Wert seiner Firma.

Dan Bauer (:

Das ist Nachfolgeschmerz auf einem ganz anderen Level. Das ist ja noch mal drastischer als einfach nur festzustellen, dass deine Bude eigentlich im Grunde genommen keiner haben will. Aber dass du die eigenen Leute, du jahrelang an an deiner Seite dran hattest, das ist schon eine heftige Situation. Wahnsinn.

Tom Klein (:

Ganz anders.

Tom Klein (:

Ja und gleichzeitig begründete das in der mangelnden Selbstreflektion. Das heißt, der Einstieg quasi in die Rente, die Abkehr von dem selbstherrlichen Selbstbild, das war die Bedingung. Und die konnte er nicht erfüllen. Und da ist das Leben einfach ziemlich klar. Also da gibt es keinen Richter, der dir sagt, du hast was Böses gemacht, sondern das sagt dir die Welt, der Markt.

und die sagen, so geht das nicht, und dann stehst du da. Das heißt, Incentive, sich da zu reflektieren, muss sehr groß sein.

Dan Bauer (:

Ja.

Ja, jetzt dreht es in unserem Podcast ja auch oft Reflektionen und sich selbst kennenlernen und so weiter. Lass uns nochmal kurz zusammenfassen, warum ist das grundsätzlich wichtig? Jetzt nicht nur speziell in diesem Bereich, den wir gerade ansprechen, sondern es ist ja grundsätzlich wichtig, sich zu reflektieren. Aber warum?

Tom Klein (:

Weil dein Umgang mit dir selbst die Grundlage für deine Entscheidungen in der Welt ist. Wenn wir dieses Beispiel wieder aufgreifen, wenn du in einem Narzissmus unterwegs bist, dann siehst du die Welt ja nicht so wie sie ist, sondern wie du sie gerne sehen würdest oder gerne hättest. Und auf der Grundlage dieses Selbstbildes und Bild von der Welt triffst du falsche Entscheidungen und die kostendlichen Vermögen.

Das heißt, du brauchst einen Wirklichkeitsbezug und die Bedingung dafür, guten Wirklichkeitsbezug zu haben, ist, realistischen Bezug zu dir selbst zu haben.

Dan Bauer (:

Auch ohne Narzissmus ist das unfassbar, also grundsätzlich ist das unfassbar wichtig, weil ich gehe mal mit der steilen These raus, dass es keine, also dass es wenige Leute gibt, die die Wirklichkeit wahrnehmen, ohne überhaupt reflektieren zu können. Dann kannst du eine Wirklichkeit ja grundsätzlich nicht wahrnehmen, aber eine Wirklichkeit in sich haben.

Tom Klein (:

Es ist... Ja.

Ja.

Dan Bauer (:

Und das Problem daran ist, dass diese Wirklichkeit Sie ja als Wirklichkeit wahrnehmen. Das ist ja das Problem daran. Sodass es aber eine andere Wirklichkeit, also für eine objektive Gruppe zum Beispiel, geben könnte. Das versteht man dann ja gar nicht. Und genau das ist der Knackpunkt. Man denkt ja, das ist real. Oder das ist wahr so. Und das ist ja aber dann nicht wahr.

Tom Klein (:

Ja, und das ist für unser Bereich, Geschäft, ist das nicht nur in der Nachfolge ein großes Thema, sondern stell dir vor, du hast einen brillanten Ingenieur, der ein Geschäft aufzieht. Und er weiß alles. Und er ist der Treiber. Der hat enorme Energie. Und dann wird diese Firma groß. Die wird immer größer. Und die wächst mit Venture Capital vielleicht. Und dann kommt der Punkt, wo du dich auf andere Leute verlassen musst. Du musst loslassen.

kannst nicht mehr alles im Griff haben, du wirst zum Flaschenhals für das Wachstum der Frau. Du verstehst das aber nicht, du siehst das nicht, sondern du glaubst zutiefst, wenn ich mir nicht mich überall einmische, dann komme ich nirgendwo voran und der Beleg dafür ist, wie groß ich das gemacht habe, genau diese Art. Du hast immer wieder Punkte im Leben, wo das Muster sich verändert. Und du musst diesen Muster wechseln können. Das ist das Thema Selbstreflektion. Ab welchem Punkt erkenne ich?

dass meine Erfolgsmuster von gestern, meine Misserfolgsblockaden für die Zukunft sind.

Dan Bauer (:

Nächster Punkt ist, ich bin fest davon überzeugt, dass wenn du dich nicht selbst kennst, und das tust du mit dieser Selbstreflektion, dich selbst kennenzulernen, wenn du dich nicht selbst kennst, kannst du nicht gut führen.

Tom Klein (:

Ja, das hängt wieder davon ab, wie du führen verstehst. Und wenn du führen als Vorgabe von Aufgaben verstehst, kann das gut gehen. Okay.

Dan Bauer (:

Eben ja nicht.

Dan Bauer (:

Also ich tatsächlich verstehe das so, wenn du eine Führungskraft bist und dir folgen Menschen ohne denen zu sagen, ich bin jetzt dein Vorgesetzter, dann bist du eine echte Führungskraft. Anders nicht. Wenn ich denen sagen muss, ich bin jetzt dein Vorgesetzter, bitte folge mir, stimmt das schon von vornherein nicht. Aber wenn dir Leute folgen, ohne dass du denen sagen musst, ich bin jetzt dein Vorgesetzter, dann ist das Ding authentisch und dann funktioniert es auch.

Tom Klein (:

Ja, aber...

Dan Bauer (:

Das klappt aber aus meiner Begrifflichkeit nur dann, wenn ich mich selbst auch gut genug kenne, zum Beispiel zu wissen, wie bin ich denn oder wie funktioniere ich denn oder wie kommuniziere, also wenn ich etwas kommuniziere, wie kann das denn beim anderen ankommen. Früher zum Beispiel, aus einer eigenen Erfahrung, ich habe so einen Quatsch den Leuten gesagt, weil ich dachte, die hätten ja meine Informationen. Haben die ja nicht. Also muss ich ihnen ja meine Informationen erstmal darlegen.

dann klar machen, verstehen wir uns, sind wir auf einer Ebene, haben wir einen Konsens und dann können wir in die Richtung gehen. Das habe ich damals überhaupt nicht verstanden. Ich dachte, alle wissen das, was ich weiß und wenn ich nur das und das anschiebe, dann klappt das schon. Ja, nee, klappt halt nicht.

Tom Klein (:

Nee, Führung auf der Ebene heißt ja auch kommunizieren und befähigen und empowern und so weiter. Und was du vorhin gesagt hast, lässt mich an den Satz denken, ein Leader ist lichtuntergreifend jemand, dem andere folgen. Das ist ein Leader. Und da ist aber auch der Zuchtmeister und Lehrer des Lebens ganz gut, weil wenn du Leader sein willst in deinem Selbstbild, aber es folgt dir keiner freiwillig,

Dan Bauer (:

Exakt.

Tom Klein (:

Dann musst du entweder Machtmittel anwenden, es zu erzwingen, was meistens nicht so gut geht. Oder du musst erkennen, irgendwie bin ich nicht so unterwegs, dass andere mir gerne folgen wollen. Also was müsste ich denn da ändern? Da bist du sofort in der Selbstreflektion.

Dan Bauer (:

Ja, und faszinierenderweise ist es so, also aus meinem heutigen Verständnis so, wenn ich in einer Gruppe bin und ich kenne diese Leute nicht, dann aus Gründen, die ich selbst noch nicht richtig reflektiert habe, ist es so, dass ich die Entscheidungen treffen soll. Selbst wenn mich die Leute gar nicht kennen. Ich will das gar nicht. Ich will nicht immer die Entscheidungen treffen müssen für alle, weil ich bin nur einer von, also ich bin nur ein Teil von einer Gruppe.

Ich habe nur eine Stimme, wenn da zehn Leute in einer Gruppe sind, dann habe ich eine Stimme. Nicht die Stimme der Gruppe. Aber das wird mir immer irgendwie, ich weiß nicht, versteht ihr was ich meine? Ich muss dann immer der Leader sein, Automat. Will das aber gar nicht unbedingt.

Tom Klein (:

Und es ist fast eine Einladung, dass wir vielleicht mal eine ganz kurze persönliche Reflektion zu dir machen. Ja, weil wir haben dieses Thema schon mal gesprochen und das ist für mich ein wunderschönes Beispiel, ein lebendiges Beispiel dafür, wo die Selbstreflektion hilfreich sein kann. Dir folgen Menschen einfach. Das heißt, im Spiegel der Welt siehst du, du hast Leader.

Dan Bauer (:

gerne, ja, machen wir.

Tom Klein (:

weil Leute einfach dir folgen wollen. Aber du hast ein inneres Bild von dir selbst lange, lange gehabt, dass du im Hintergrund sein willst. Du willst nicht, der da vorne ist, sein. Und das geht nicht gut. Weil du schickst eine Doppelbotschaft. Und die Doppelbotschaft ist hier, ich bin da und ich habe diese Leader -Qualitäten, weil sehe das, weil ihr mir folgen wollt. Und ich liefe auch ganz viel, warum das so ist. Und gleichzeitig schicke ich die Botschaft, aber bitte nicht, macht mich nicht da den T zum Leader.

Dan Bauer (:

Ja absolut. Ja absolut.

Vielen

Exakt.

Dan Bauer (:

Exakt.

Tom Klein (:

Und ich, so wie meine Beobachtung von dir, ändert sich das natürlich. Du gehst immer mehr raus in die Welt und stellst dich auf die Önen. Und das scheint auch stimmig zu sein. Das funktioniert auch. Aber das wäre ein ganz klassisches Beispiel dafür, wie das innere Bild, das jemand hat, sein Bewusstsein zu sich selbst und dem, was er von der Welt gespiegelt bekommt, sich widersprechen und gegenseitig blockieren.

Dan Bauer (:

Das funktioniert.

Dan Bauer (:

Exakt. Und das Problem daran ist, dass du diese Verwirrung, die du angesprochen hast, du handelst inkongruent. Und das verstehen Leute nicht. Die verstehen nicht, warum bist du denn jetzt hier nicht der Leader. Du bist doch hier der Leader, mach doch jetzt. Triff doch diese Entscheidung jetzt. Und dann hast du da aber gar keine Lust drauf oder siehst dich so nicht. ständig sorgt das für Verwirrung. Exakt. Jetzt ist es ja so, auch so in anderen Podcasts oder in Interviews und so weiter erzähle ich ja.

Auch von unserer Reise hier zum Beispiel. Das, was du gerade angesprochen hast. Und dass du ja auch ein wesentlicher Teil daran bist, dass ich mich quasi irgendwann entfalten konnte, da rauszugehen. So, das ist ja das... Ich hab, ich weiß nicht, letzten gestern oder vorgestern Interview geführt. Da bin ich auch gefragt worden, wie das so mit Selbstreflektion und Mentoren und so weiter ist. Und ich hab gesagt, Mentoren sind dafür da, damit du dich besser kennenlernst. Die reflektieren dich, die spiegeln dich, wenn sie das können.

Und wenn die da besonders gut da drinnen sind, dann leuchten die einfach an die Stelle, die du beleuchtet bekommen musst. Mehr müssen die gar nicht tun. Die müssen einfach nur da so einen Lichtschein drauf werfen. Und das ist ja das, was du auch eben entsprechend bei mir gemacht hast. Und tatsächlich nächste Woche bin ich wieder auf einer Bühne, moderiere eine Messe, halt selbst dort einen Vortrag und hab da tierisch Bock drauf. Weil das Ironische ist ja, ich hab ja ultra Bock auf Menschen.

und diese Begegnungen und so. weißt, was ich meine. Und gleichzeitig fühlt sich mein Inneres von früher aber noch so, ja, nee, das mal nicht machen, nee, komm, bleib hier im Kämmerchen, ist schon in Ordnung. Das passt zu null zusammen. Und deswegen, ich bin sehr, glücklich, dass da deine Reflektion für mich auch dazu beigetragen hat, dass ich das eben öffnen kann. Das ist großartig.

Tom Klein (:

Tom Klein (18:31.326)

Ja, ja. Und ich meine, ich habe so zwei Assoziationen dazu. Das eine ist, auch was Charmantes an einem Leader -Wiederwillen. Weil das ist so ein Signal, dass du dich nicht zu wichtig nimmst, dass es nicht dein Ego geht, sondern du ergibst dich quasi dem Wunsch deines Umfeldes und sagst gut, wenn ihr wirklich wollt, dass ich da nach vorne gehe. Wenn ihr glaubt, durch mich könnt ihr Dinge erreichen, die ihr ohne mich nicht erreichen könnt.

Dann werde ich mich, also ich diene, ich stelle mich diesem Wunsch und ich diene. Und das hat was sehr, sehr Reifes und Authentisches an sich. Und da was Zweites nissweg. Ich war einfach nissweg.

Dan Bauer (:

Das zweite liefer ich noch, weil ich hatte gerade die Assoziation von einem Film. Ich weiß tatsächlich nicht, welcher Film. Aber da war es am Schluss auch so, dass ein König berufen wurde explizit, weil er nicht König sein wollte. Und das war die beste Lösung quasi für das Volk. das ist witzig.

Tom Klein (:

Ja genau.

Tom Klein (:

Ja, sehr schön. die, ich weiß, was das zweite war. Es gibt irrsinnig viele von uns, die ambivalent im Leben sind. Nicht kongruent. Und ein Großteil unserer Lebensenergie geht in, wird aufgerieben in diesem Jahr, aber doch nicht. Und man ist Leader, man will es aber nicht wirklich sein. Und was man merkt, ist, dass

Je mehr diese Ambivalenz geheilt wird, je mehr du konkurrent wirst mit dem, dem, du bist, desto leichter fällt dir das Leben, desto erfolgreicher wirst du, desto mehr fließen die Dinge einfach. Und es merkst du daran, dass du diesen inneren Kampf nicht mehr so hast. Das Spannende ist, dass die Ambivalenz meistens daherkommt, dass jemand eine Vorstellung davon hat, was er will, welche Ziele er hat, was richtig ist, wer er als Mensch ist und so eine große

große Lernprozess für mich im Leben ist schon lange gewesen. Was du willst ist nicht so wichtig. Sondern schau mal, was die Welt dir sagt, was die von dir will und was du kannst. Und du brauchst dich nur in dieses Fahrwasser zu begeben und es dann gut machen. Dann hast du auch deine Ziele und dann kannst du auch Dinge bewegen. Aber quasi gegen dich selbst und gegen die Welt zu versuchen, irgendwie glücklich und erfolgreich zu sein, das macht überhaupt keinen Sinn.

Dan Bauer (:

sehe ich absolut genauso. Seitdem ich das auch so mache ... ... laufen auch Dinge ... viel einfacher ... als vorher. Also ich schaue auch eher zu und ich habe aufgehört ... ... habe das auch in einem Link in Post ... vor kurzem gesagt ... ich habe aufgehört ... erfolgreich sein zu wollen ... weil ich eigentlich ... ich überhaupt nicht erfolgreich sein ... ich will glücklich sein in dem was ich mache. Aber ... ... also mir bringt ja dieser Erfolg nichts ... so das ... sind ja dann nur Zahlen oder nur ...

Du weißt, was ich meine. Das bringt nichts, sondern ich will in dem, was ich mache, glücklich sein und das tun, was mich glücklich macht. Das ist viel wichtiger. Und das kriegst du ja vom Leben quasi hergespielt.

Tom Klein (:

Und gleichzeitig, es gibt immer einen und auch dazu, bei all diesen grundsätzlich richtigen Aussagen, es gibt ja eine ganze Welle, die jetzt glücklicherweise langsam zu Ende geht, wo es darum ging, dass Menschen, besonders junge Menschen, nur ihrer Passion folgen sollen. Und das Problem dabei ist, dass deine Passion nicht von dir kommt. Deine Passion kommt ja von dem, was die Welt von dir braucht. Und du musst deine

Du musst deine Passion quasi entdecken. musst lernen, du musst gespiegelt bekommen, wer du bist und was deine Rolle im Leben sein kann. Und du kannst nicht für dich alleine existieren. Deine eigene Vorstellung darüber, was deine Passion ist, ist nicht relevant. Und das Thema ist, du findest das meistens erst nach einigen Jahren. An einem jungen Menschen zu sagen, folge deiner Leidenschaft. Es gibt ein paar, die haben eine, aber die meisten haben gar keine Ahnung. Oder bringst du sie in die Ohnmeier?

Dan Bauer (:

Sehe ich auch so, Also, noch mal zusammengefasst, ... reflektieren ist unfassbar wichtig, sich kennenzulernen ... und jemand, gerade ... ... mindestens 50 ist, ... ab 50 ist das Pflicht, ... ist ein Pflichtprogramm, weil gerade dann, wenn man als Unternehmer ... ... ein Unternehmen hat, ... beginnt diese Nachfolge ab 50. Wenn ich da nicht anfange, ... ... dann ende ich möglicherweise in dem, was wir vorhin gesagt haben ... und habe diesen enormen Nachfolgeschmerz.

den können wir vermeiden, einfach vorher schon anfangen. Tom, danke. dann.

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About the Podcast

Management Late Night Talk
Sanfter Ausklang mit Managementthemen
Das Fortschritt Center Mittelstand (FCM), bekannt für seine erstklassige Gemeinschaft aus erfahrenen Mentoren und engagierten Führungskräften, hat einen einzigartigen Podcast ins Leben gerufen. Der 'Management Late Night Talk' ist ein entspanntes Format, in dem Dan Bauer und Tom Klein über Managementthemen diskutieren. Im Gegensatz zu den intensiven Lernformaten des FCM, die auf aufmerksames Zuhören und aktive Beteiligung abzielen, bietet dieser Podcast eine gelassene Atmosphäre. Er findet in einer ruhigen Umgebung statt, begleitet von einem Glas ausgewähltem Wein, Whiskey oder Cold Brew. Zuhörer können sich abends nach der Arbeit oder einer anstrengenden Woche entspannen und unterhalten lassen, ohne die Befürchtung, wichtige Informationen zu verpassen. Der 'Management Late Night Talk' ist eine weitere Facette des FCM, die die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit seiner Angebote unter Beweis stellt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorlieben von Führungskräften gerecht zu werden.

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Dan Bauer

Dan Bauer ist ein hoch geschätzter Multi-Unternehmer und Impact-Entrepreneur, bekannt für seine vielseitigen Beiträge zur nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftspolitischen Belangen. Neben seiner Rolle als Senator im Senat der Wirtschaft und als Vorsitzender der Kommission für die Digitale Zukunft ist Bauer auch der Initiator des IPDR Forums, dessen Schirmherrschaft das renommierte Max-Planck-Institut für Innovation innehat. Das Forum hat FRAND Guidelines entwickelt, die den Umgang mit standardessentiellen Patenten vereinfachen und die Wirtschaft nachhaltig fördern. Zudem hat er bahnbrechende Projekte wie die Mission TOP 5 und die bootstrap academy ins Leben gerufen, die speziell auf die Digitalisierung Deutschlands und den Mangel an IT-Fachkräften ausgerichtet sind.

Er ist ebenfalls der Gründer des Fortschritt Center Mittelstand, einer Plattform, die Führungskräften im Mittelstand durch Wissensaustausch und Mentoring Unterstützung bietet. In diesem Rahmen fungieren aktive Geschäftsführer und Vorstände als Mentoren, die ihre Expertise und ihr Wissen teilen. Sein zusätzliches Projekt WINGO bietet Führungskräften Sparring auf Augenhöhe, um sie bei ihren täglichen Herausforderungen zu unterstützen. Durch all diese Initiativen zielt Bauer darauf ab, einen nachhaltigen und erfolgreichen Wandel in der deutschen Wirtschaft voranzutreiben und eine solide, ausgewogene Zukunft für die Gesellschaft zu schaffen.