Episode 26

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6th Oct 2024

NIO und Tesla: Vorbilder für die Automobilbranche?

In dieser Diskussion reflektieren Dan Bauer und Tom Klein die aktuellen Herausforderungen und Veränderungen in der Automobilbranche. Sie teilen persönliche Erfahrungen mit Autohäusern und beleuchten die Probleme, die durch ineffiziente Managemententscheidungen und ein veraltetes Vertriebssystem entstehen. Zudem diskutieren sie innovative Ansätze, die von neuen Automarken wie NIO und Tesla übernommen werden, und erörtern, wie die deutsche Automobilindustrie sich anpassen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

takeaways

  • Die Geschwindigkeit der Veränderungen in der Automobilbranche ist beeindruckend.
  • Persönliche Erfahrungen mit Autohäusern sind oft enttäuschend.
  • Die Autohäuser scheinen die Kunden nicht mehr wertzuschätzen.
  • Managemententscheidungen in der Automobilindustrie sind oft ineffizient.
  • Innovationen sind notwendig, um im Markt zu bestehen.
  • NIO zeigt, wie ein modernes Verkaufserlebnis aussehen kann.
  • Die deutsche Automobilindustrie muss sich neu erfinden.
  • Das Innovators Dilemma betrifft viele Unternehmen.
  • Es gibt einen großen Unterschied zwischen alten und neuen Automarken.
  • Die Zukunft der Automobilindustrie hängt von der Anpassungsfähigkeit ab.

Dan Bauer

Dan Bauer ist ein hoch geschätzter Multi-Unternehmer und Impact-Entrepreneur, bekannt für seine vielseitigen Beiträge zur nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftspolitischen Belangen.

https://dan-bauer.com/

Tom Klein

Tom Klein ist Experte für organisatorische Transformation und unterstützt Unternehmen dabei, agiler und innovativer zu werden. Er fokussiert sich auf Führungskräfteentwicklung, Teamarbeit und die Schaffung nachhaltiger Strukturen für kontinuierliches Lernen und Zusammenarbeit.

https://www.tomklein.de/

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Ein Podcast zur Förderung der deutschen Wirtschaft

Impressum: https://www.fortschrittcenter.de/impressum/

Transcript
Dan Bauer (:

Bonjour, Tom. Hey, Du, Tom, ich würde gerne was mit dir besprechen. Und zwar die Veränderung unserer Welt ist ja schon beeindruckend gerade. Auch so die Geschwindigkeit. Und ich frage mich, dramatisch, ich frage mich, ich nehme so Teilbereiche in der Wirtschaft wahr, die scheinen schon tot zu sein.

Tom Klein (:

Hey Dan, grüße...

Tom Klein (:

Ja?

Tom Klein (:

Ja.

Dan Bauer (:

Ich sag das nur aus meiner Erfahrung raus. Ich bin total gespannt, was du mir erzählst und was du daraus siehst. Wir waren gestern... Eigentlich wollten wir ein Auto kaufen. So. Eigentlich. Und jetzt gehst du ja da so in Laden rein, hast so eine Vorstellung und bringst ja schon so zwischen 50 und 70.000 mit, je nachdem, was dir dann halt gefällt. Also so Geld. Also richtig. Also... Für mich persönlich ist das viel Geld.

Tom Klein (:

Hmhm.

Dan Bauer (:

Ich empfinde das als... Das sind nicht 200 Euro. So weißt du was ich meine, Und jetzt habe ich den Eindruck, wenn ich für 20.000 Euro eine Uhr kaufen will, dann werde ich zu Hause abgeholt. Aber wenn ich für 70.000 Euro ein Auto kaufen will, werde ich nicht mal begrüßt.

Tom Klein (:

Mhm.

Tom Klein (:

Ich ahne ja, ich ahne wieso.

Dan Bauer (:

Du ahnst wohin wir gehen, ne? Was ich jetzt nicht verstehe ist, vielleicht ist das eine Systematik, die ich nur noch nicht verstanden habe, deswegen freue mich ultra auf diese Reflektion mit dir. Vielleicht habe ich nicht verstanden, dass das eine Methode ist, die die anwenden und die so funktioniert, aber ich persönlich verstehe nicht warum Autohäuser, ich habe bis jetzt ein einziges Autohaus in meinem Leben erlebt, wo ein Verkäufer drin saß, der engagiert war, der was drauf hatte.

Ich habe noch nie gute Erfahrungen mit Autohäusern gemacht und ich frage mich, warum sind meine Ansprüche so hoch oder was glaubst du, woran liegt das?

Tom Klein (:

Also darüber kann ich wirklich aus der Erfahrung reden, weil ich 30 Jahre lang nur BMWs geliest habe. Ich habe beim allerersten Kauf eines BMWs, das war ein 316 Compact zu der Zeit, als ich gerade selbstständig wurde und kaum Geld hatte und ich habe das Glück gehabt einen sehr charismatischen, skurrilen, schlecht redenden, dunklen Autoverkäufer bei BMW getroffen zu haben.

Der war der beste Siebender Verkäufer in Deutschland drei Jahre hintereinander. Er hatte hinter sich an seinem Arbeitsplatz Geschenke von Leuten, Anerkennungssymbole von Leuten, die aus Dubai, Saudi-Arabien, USA, allen europäischen Ländern gekommen sind, bei ihm ein Auto kaufen zu dürfen. Und ich habe den zufällig halt gekriegt. Er war in der Galluswade in Frankfurt und war

eine sehr zwiespältige Figur und gleichzeitig ein brillanter, brillanter Verkäufer. Ich kann dir mal eine Geschichte dazu erzählen. Beim ersten Mal habe ich nicht verhandelt. Beim zweiten Mal ging ich hin, du bist blöd, du musst dir doch Angebote einholen. Also wir machen den ganzen Vertrag fertig. Dieses Mal war es, glaube ich, sogar ein Fünfer. Also ich war drei Jahre später schon deutlich erfolgreicher und ich, ich, äh...

Er sagt, unterschreibe hier, unterschreiben Sie hier. Und ich habe gesagt, bevor wir das machen, ich habe drei Angebote, bevor ich den Satz zu Ende geredet hatte, sagte er, stopp, mit mir nicht. So nicht. Ja. Ich gebe Ihnen immer den besten Preis, ich geben kann. Ich nehme nicht das Maximale. Er drehte sein Bildschirm und zeigte mir, was er verdient an dem Auto. Und wenn Ihnen das nicht recht ist, dann zerreißen wir den Vertrag und dann nimmt er das Stück Papier.

Hältst du in der Luft und bevor er ihn zerreißen kann, höre ich mich sagen, nein. So, und ab dem Moment hatte er mich und ich habe 30 Jahre brillanteste Erfahrung mit dem gemacht. Wenn irgendwas nicht gestimmt hat, jagte er die ganze Service Abteilung vor sich her und sorgte dafür, dass die Dinge gerichtet wurden. der Rückgabe der Fahrzeuge hat er

Dan Bauer (:

Hahaha

Dan Bauer (:

Nein.

Shit.

Dan Bauer (:

Mhm.

Tom Klein (:

Dinge hinggebogen für die Schäden, Kosten für Schäden, waren atemberaubend. So, jetzt habe ich den neuen. Das war jetzt so die Übergabe. Und es ist eine komplett andere.

Dan Bauer (:

Hier ist ein bisschen Kontrast wahrscheinlich,

Tom Klein (:

Der ist deprimiert, der ist zynisch, der ist... Er spiegelt mir, was gerade los ist bei den Autohäusern. Und ich glaube, die Autohäuser haben von Elon Musk die halbe Botschaft übernommen. Sie haben gelernt, dass man online hochwertige Produkte wie Autos verkaufen kann. Vertrieb ist teuer. Und so squeezen sie die Leute mal mehr. Also mein brillanter Verkäufer ist in Frührente gegangen, weil er sagt, ich halte es hier nicht mehr aus.

Dan Bauer (:

Hmm?

Dan Bauer (:

Mhm.

Dan Bauer (:

Mhm.

mate.

Tom Klein (:

Unerträglich, die mit uns machen. Unerträglich. Zum Beispiel Kleinigkeiten, aber die haben ihm seine ganzen Anerkennungen verboten. Kein Verkäufer darf sich hervorheben gegen über anderen. Und er hat einfach... Die wollten ihn zum Niederlassungsleiter machen. Er hat gesagt, ich spinne. Ich habe eine ungedeckelte Provisionsregelung hier. Ich verdiene das Vierfache.

Dan Bauer (:

Warum nicht, wenn er doch gut ist?

Dan Bauer (:

Mhm.

Dan Bauer (:

Ja, natürlich.

Tom Klein (:

von meinem großen Lederdachlosleiter, das müssen Sie auch weggemacht haben. Und du kannst dir vorstellen, wie die Verkäufer so einfach in sich zusammenbrechen, weil sie rein als Kosten verstanden werden, immer kleiner gemacht werden und gering schätzlich behandelt werden.

Dan Bauer (:

NE

Dan Bauer (:

Ja logisch.

Dan Bauer (:

Ja. Ja was passiert denn mit so einem Auto, wenn du einen Motor rausbaust? Es wird höchstwahrscheinlich nur schlecht rollen.

Tom Klein (:

Ja, eben.

Ja, so ist es. Aber die haben nur die halbe Botschaft von Musk übernommen, weil der Musk hat ja sein ganzes Ende-zu-Ende-Prozess auf Online-Verkauf mit wenigen Showroom-Stores in den großen Zentren ausgerichtet. Und die deutschen Hersteller sind alle abhängig von ihren Händlern und die behandeln sich schlecht. Und da kannst du dir vorstellen, was dann passiert.

Dan Bauer (:

Mhm. Mhm.

Dan Bauer (:

Genau das habe ich gestern gesehen, brauche ich mir gar nicht vorstellen. Habe ich genau gesehen und gefühlt, jetzt ist meine Frage. Ist das System Autokonzern zu groß? Ich meine, Sachen, die du gerade erzählst, sind einfach nur dumm. Das sind einfach nur dumme Management-Entscheidungen. Ist das zu groß oder sitzen da einfach Leute, die es einfach nicht drauf haben, die einfach diesen Job nicht machen sollten?

Tom Klein (:

Wie viele Zeit so fort, oder?

Tom Klein (:

Die Frage ist, wenn du Leute so behandelst, dann wer bleibt in diesem Job?

Dan Bauer (:

Genau. Aber ich meine die Managements. Die, das entscheiden, dass der jetzt diese Auszeichnungen nicht mehr. Die, die entscheiden, dass jeder die gleiche Provision bekommt und der nicht mehr. Das muss ja irgendjemand entscheiden. Das sind hoch inkompetente Menschen oder das System, Autokonzern ist so groß, dass das Inkompetenz hervorrufen muss. Du verstehst, ich meine, weil es zu komplex wird.

Tom Klein (:

Ja, das kommt über von...

Tom Klein (:

Nee, ich glaube, das ist ganz einfach zu verstehen, ist anders. zwar, dass die Konzernstrategien schauen auf den Kostenblock Vertrieb, Autohäuser, Partner und sie sehen, dass sie dort entweder Geld kaum verdienen oder Geld verlieren und so fangen sie an, einfach die Sparschrauben anzusetzen und alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, damit die Zahlen stimmen. Ich glaube, das ist nicht böse gemeint.

Aber es hat halt diesen Effekt und wenn du nicht verstehst, wie die Abhängigkeiten aussehen, was glaube ich die Strategien, da sind sie oft zu weit weg, zu verstehen, was sie machen, oder sie machen es absichtlich und lassen das ganz absichtlich zugrunde gehen und dann machen sie was Mercedes gerade macht. Ich glaube, die verkaufen ihre komplette Vertriebsorganisation.

Dan Bauer (:

Wir waren gestern auch bei Mercedes, weil du weißt, ich fahre einen und wäre interessant, wenn meine Frau auch einen fahren würde, wäre das irgendwie so eine Familie, wir hätten die gleiche Werkstatt. Einfach, gibt so eine Romantik, die damit schwingt, finde ich super. Ich hatte so den Eindruck, wir müssen darum bitten, ein Auto kaufen zu dürfen. So, das ist ja jetzt auch nicht günstig, ne? So ein...

Tom Klein (:

Ja, aber das ist Mercedes. Das ist Mercedes schon immer gewesen. Ich habe im Laufe der 30 Jahre habe ich dreimal ernsthaft versucht, mich für einen Mercedes zu begeistern. Ich bin hingegangen und wollte nicht nur Gewohnheitstier sein, schau dir mal auch was anderes an. Ich dreimal gescheitert. Genau, genau an diesem Gefühl.

Dan Bauer (:

Ja.

Ja, finde ich völlig uncool.

Dan Bauer (:

Ja.

Dan Bauer (:

Mhm.

Ich sage es was.

Tom Klein (:

Mercedes liegt mir sowieso nicht so sehr. Also vom Design, von der Technik und so weiter, wie die Interfaces funktionieren ist nicht so ganz mein Ding. Aber ich hab's wirklich versucht. Ich bin gescheitert.

Dan Bauer (:

Mhm.

Ne, das ist auch nicht ganz mein Ding, stimmt.

Ja, ja. Ihr seid völlig abgefahren. Also wir wurden schon beraten, aber halt auch so nach Minimalprinzip. Und es war nicht so, dass wir danach schlauer waren. das hätten wir uns irgendwie, wenn wir das Schild durchgelesen hätten, wir das auch gewusst. Das war irgendwie absolut unbefriedigend. Das ist irgendwie, ich kann dir nicht sagen, ich finde, ich fühle, also wir haben beide am Abend saßen wir da völlig frustriert, hatten keine Lust mehr, irgendwie ein Auto zu kaufen.

Aber irgendwie steht es halt an und irgendwie hast du dieses Problem dann, ja hast dir einen Tag Zeit genommen, dieses Problem zu lösen und kommst frustriert zurück. Und musst auch feststellen, wir waren in einem Autohaus, die haben so Land Rover und Jaguar und sowas in einem. Du gehst da rein, da sind 40 Schreibtische, aber es ist kein Mensch da.

Du musst fünf Minuten in diesen Laden reinlaufen, bis du den ersten Mensch am allerhinterletzten Schreibtisch siehst, den man aufmerksam hochguckt. Da endet die Story dann aber schon. Da spricht keiner mit dir.

Tom Klein (:

Ja, ich war auch. Genau bei der aktuellen Leasing runter habe ich mich entschieden, kein Auto mehr zu lesen und bin aber zu Land Rover in diesem Findungsprozess gegangen. Wurde nett behandelt, aber da war auch so eine Art Hoffnungslosigkeit in der ganzen Atmosphäre des Ganzen. So, und dann bin ich aber zu NIO gegangen. NIO in Frankfurt. Das war ein Erlebnis. Also ich habe mir ein chinesisches Elektroauto angeschaut.

Dan Bauer (:

Ja, völlig. Ja.

Tom Klein (:

Junge Leute, total auf diesen Beziehungsverkauf und Beratung ausgerichtet. Richtig coole Leasing-Möglichkeiten. Ich habe mich letztendlich dagegen entschieden, weil ich Langstreckenfahrer bin und Elektro im Moment noch ein bisschen zu begrenzt ist. Also der NIO so 320 Kilometer. Das sind für 600, 800 Kilometer Touren nicht geeignet. Aber eine Jung, frisch, innovativ

Dan Bauer (:

Mmh.

Dan Bauer (:

Mhm.

Tom Klein (:

Ich kann es nur empfehlen.

Dan Bauer (:

Ist NIO eine Automarke oder ist das ein Autohaus? Aha.

Tom Klein (:

NIO ist eine Automarke, das ist ein chinesischer Autobauer. Und ich war richtig angetan davon. Letztendlich also Reichweite und Bindung war wieder ein Thema. Ich wollte keine 2-Jahres-Bindung. Und es muss sich aber vorstellen, wo ich hingegangen bin. Ich bin zu Sext. Und zwar habe ich einen Langzeit-Leasing gemacht, wo ich Sexte Bindung habe, monatlich das Auto ändern kann, immer tauschen kann. Also muss man schon mit seinem Berater abstimmen, der Berater ist...

Dan Bauer (:

Mhm.

Dan Bauer (:

Ne. Und immer tauschen kannst, Jaja.

Genau. Ja.

Tom Klein (:

online damit, fürstlich betreut und kein Risiko für die Landfluss. Und ich kann den Allrad im Winter nehmen, kann Elektroauto im Sommer nehmen, wenn wir vom Dachstatt laden können. Also super und ich frage mich auch die ganze Zeit, was hindert die deutschen Autokonzerne daran, das zu machen?

Dan Bauer (:

Genau.

Dan Bauer (:

Exakt. Erstens das und zweitens, ich habe immer so den Eindruck, dass so alle anderen Länder völlig jetzt auch in unserem Markt schwimmen und hier gerade Chinesen und Co. und wir Deutschen einfach den Fuß auf dem anderen stehen haben und einfach nicht in der Lage sind Schritte zu gehen. So was, was, also ich, vielleicht stecke ich zu wenig drin, aber ich halte es für extrem einfach so einen Autoverkauf wieder richtig hoch zu pushen.

Halt ich für extrem einfach. Aber wenn das strukturell bedingt so kaputt gemacht wird, dann muss ich halt eine andere Struktur mir erdenken, andere Strategie fahren. So wie die das eben auch machen. Das ist doch keine Rocket Science. Was ist denn hier das Problem?

Tom Klein (:

Ja, ich glaube, wir stecken im Innovators Dilemma. Wir sind jetzt letzten 15, 20 Jahre extrem erfolgreich gewesen mit der Deutschland AG. Und jetzt hat sich das Muster des Erfolgs verändert. Also Tesla-Verkauf, New-Verkauf, solche Dinge. Nur in der Autoindustrie. Und wir haben einfach ganz tief sitzende Interessen.

die dagegen arbeiten. ist, ich glaube, ganz klischeehaft. Kodak hat die Digitalkamera erfunden, als es dann darum ging, vermarkten, haben die gesagt, spinnt ihr, wir machen damit unser Geschäft kaputt. Damit ist ihr Geschäft kaputt gegangen. Und in Deutschland müsste man wahrscheinlich was Ähnliches machen und sagen, wir, vielleicht spalten wir Marken ab und sagen, das sind rein elektrische, innovativ funktionierende, serviceorientierte Marken.

Dan Bauer (:

Mmh. Mhm.

Mhm. Genau.

Tom Klein (:

Und wir lassen das Geschäft so pöter und pöter drüber wandern. Aber ich wette, da gibt es Gewerkschaften, dagegen arbeiten. Betriebsräte, da gibt es zum Beispiel bei BMW ist die Elektroauto-Entwicklung von den Betriebsräten anscheinend nach den ersten Versuchen wieder eingepremst worden, weil die Elektroautos nicht optimal waren für Gewinn und Beschäftigung. Und kein Vorwurf gegen die Gewerkschaften. die Aktionäre und Inhaber denken ja auch gleich.

Dan Bauer (:

Mmh.

Tom Klein (:

Und in diesem Innovators Dilemma von Christensen steckst du drin und manchmal muss etwas disruptiert werden. Es muss sterben, damit etwas Neues kommt. wir haben jetzt. Wir haben aber so viel, stirbt gerade.

Dan Bauer (:

Sag ich ja. Exakt. Ja, aber das ist völlig tot.

Ja, ja, das ist wirklich völlig tot. Der letzte Versuch, den wir hatten, weil natürlich haben Autohäuser auch am Samstag, so in meiner Welt, kann sein, dass der völlig falsch liegt, aber in meiner Welt haben die meisten Menschen Samstagszeit für sowas. Da haben die natürlich nur bis zwölf oder zwei auf. Und dann ist der letzte Versuch, den wir da gestartet haben, zehn vor zwei, mit schon wirklich

Tom Klein (:

Das

Dan Bauer (:

Entschuldigender Geste da reinzukommen, weil ich weiß ja, in 10 Minuten hast du Feierabend, tut mir leid, dass ich Arsch jetzt da noch reinkomme. Und dann hat aber tatsächlich sich jemand erbarmt, der stand halt schon da und ich glaube es war ihm einfach unangenehm jetzt nichts zu sagen, weil er quasi im Weg stand und hat dann gesagt, hallo, kann ich euch helfen? Ja, wir suchen ein Auto. Ja, nee, hab ich nicht hier. Ach so, kriegste wieder rein? Ja, wahrscheinlich nicht. Ach so, hast du einen Prospekt von dem Auto, den wir mitnehmen können? Nee, ist alles online.

Wozu brauche ich dich? Du hast mein Auto nicht da, du hast keinen Bock auf mich, du hast nicht meinen Prospekt da, Umwelt und alles. Das kann ich total verstehen. Aber was, warum bist du da? Warum zahlt jemand 12.000 Euro Miete im Monat und stellt da 20 Karren rein? Warum?

Tom Klein (:

Ja.

Tom Klein (:

Ich glaube, das sind wirklich die Ausläufer einer sterbenden Welt. das Problem ist, wenn du als Mensch in einem System drin steckst, was runterläuft, was runterfährt, da gibt es ja kaum Investitionen in die Zukunft und dann bist du der Verwalter des Untergangs. Und wenn du wie bei NIO, diese jungen Leute, die hochmotiviert sehen, wie irgendwas wächst, wie sie was aufbauen.

Dan Bauer (:

einer sterbenden Dynastie absolut.

Tom Klein (:

ist das natürlich intrinsisch extrem motivierend. Und die verdienen von Jahr zu Jahr immer mehr und die sehen, wie der Markt wächst und wie sie eine immer größere Rolle drin spielt. Das macht Spaß. also, so würde ich es wahrscheinlich deuten, dass wir quasi die Stimmung abkriegen davon, dass ganz viele Dinge jetzt einfach nicht mehr so funktionieren.

Dan Bauer (:

Absolut, ja.

Dan Bauer (:

Hm?

Ich finde auch diese Parallele schön, weil das bedeutet, wir haben immer noch den Nährboten, dass solche Dinge funktionieren, wenn sie disruptiv sind. Wie NIO, wenn du sagst, das funktioniert, die florieren hier und das passt, die haben total Motivation, dann geht das innerhalb von Deutschland noch. Aber wir müssen halt anfangen, sterbende Systeme einfach abzuwickeln und zu sagen, Freunde, jetzt machen wir das neu.

Tom Klein (:

Ich glaube, das passiert jetzt sowieso. Und wir sind die drittgrößte Marktwirtschaft der Welt. ja, Marktwirtschaft. Ja, wir sind gerade geworden. Japan ist ja abgerutscht. Deshalb sind wir auf die Ebene 3 gekommen. Und wir werden von Indien natürlich dann wieder abgelöst und eins runterrutschen. Wir sind eine mächtige, mächtige Wirtschaft mit ganz viel Geld und Möglichkeiten.

Dan Bauer (:

Noch?

Dan Bauer (:

Ja ja gut, you know.

Dan Bauer (:

Ja absolut.

Dan Bauer (:

Mhm.

Tom Klein (:

Und was im Moment wirklich spannend ist zu sehen, ist, wie schwer wir uns tun, diese Tatsache einfach aufzugreifen oder mitzuarbeiten.

Dan Bauer (:

Ja. Und einfach zu sagen, das ist kaputt, lass das beenden. Wie viel kostet das so ein Autokonzern, wenn der in jeder Stadt, also ich meine, ist ja ein strukturelles Problem. Die sind ja nicht in München alle so kacke, sondern die sind ja dann entsprechend dem System überall entsprechend schlecht. So das kostet doch so ein Autokonzern, kostet das doch unfassbar viel. Die Gehälter da drin, die Mieten da drin.

Die Karren, nicht rumfahren, weil sie nicht verkauft werden, das sind doch Wahnsinnskosten, da raufkommen. Warum denke ich, wann fange ich als Topmanagement an, zu sagen, Freunde, das druckt hier nicht, wir machen das jetzt anders.

Tom Klein (:

Und sind also Antworten auf genau das Problem habe ich jetzt nicht bei der Industrie. Aber man beobachtet und ich habe zum Beispiel meine Mutter darin beraten, wie sie in Kanada, in Toronto ein VW SUV geleast hat. Jetzt hat sie Leasing Vertrag bekommen ohne Anzahlung 500 kanadische Dollar im Monat. kanadische Dollar ist glaube ich 60 Euro Cent wert.

Sie bekamen eines der größeren SUVs von VW für 300 Euro im Monat ohne Leasing Sonderzahlung. Das gleiche Auto hier kostet bestimmt ein Tausender.

Dan Bauer (:

Wir waren gestern bei VW. Tom, wirklich, das war nachhaltig in unseren beiden Köpfen. Wir saßen da, das war wie wenn du an einem schweren Umfall vorbeifährst, wo du erstmal diese Eindrücke verarbeiten musst. Genauso war das. Wir stehen in einem, du kennst mein Auto, du weißt auch was das kostet.

Tom Klein (:

Mhm. Mhm.

Dan Bauer (:

Wir gehen da zu VW rein, dann steht da ein Touareg. Und daneben ist die Tafel mit dem Preis. Und da steht 100.000 Euro. Für so ein dreckes Touareg. Meiner kostet grad mal 20 mehr. Das kannst du doch nicht miteinander vergleichen. Was ist denn mit denen los? Was stimmt mit denen nicht? Du kannst doch einen Touareg nicht für 100.000 Euro verkaufen.

Tom Klein (:

Hm.

Ja.

Tom Klein (:

Ja, aber dann, ich habe das Gefühl, wir verfallen ja gerade in die gleiche Misere, die wir wahrscheinlich selber nicht mögen, wir klagen. Ich glaube, ist wichtig, Thema zu benennen. Aber was machen wir denn daraus? Was machen wir daraus? Und was ich sehe, ist, was für gigantische Ressourcen wir haben und wie eine Denke, die wir im Land gerade haben, die ganz vielschichtig durch

Dan Bauer (:

Ja sorry, aber das war schmerzhaft gestern.

Tom Klein (:

alle Bereiche, die ich sehe, sich zieht, wie diese Denke uns, wie du sagtest, mit einem Fuß stehen auf dem anderen, uns blockiert. Und keines der Akteure im Moment, weder politisch noch viele wirtschaftlich, hat irgendwie verstanden, worum es geht. Und wenn man es verstanden hat, dann ist man ohnmächtig und kann nichts machen. Also ich habe das Gefühl, wir müssen das noch ein bisschen durchstehen.

Dan Bauer (:

Hm.

Dan Bauer (:

Mhm. Mhm.

Dan Bauer (:

Ja, tatsächlich.

Tom Klein (:

bis ein paar weitere Dinge angekommen sind und kollabiert sind. Und dann haben wir Boden. Können wir dann nach vorne gehen.

Dan Bauer (:

Ja.

Dan Bauer (:

Ja, jetzt habe ich zwei Lösungsansätze, weil wir sind ja hier auch nach vorne gerichtet und wollen ja auch Lösungen präsentieren. Erster Lösungsansatz, diesen Podcast hören. Zweiter Lösungsansatz, wenn Fragen aufkommen, wie soll ich das denn jetzt machen, uns beide anrufen. So, danke. Tschüss.

Tom Klein (:

Ich...

Die Lösung haben wir noch nicht geboten.

Tom Klein (:

Okay, man.

Dan Bauer (:

Mabinfest. Bis nächste Woche, Ciao.

Tom Klein (:

Ich danke dir, ciao.

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About the Podcast

Management Late Night Talk
Sanfter Ausklang mit Managementthemen
Das Fortschritt Center Mittelstand (FCM), bekannt für seine erstklassige Gemeinschaft aus erfahrenen Mentoren und engagierten Führungskräften, hat einen einzigartigen Podcast ins Leben gerufen. Der 'Management Late Night Talk' ist ein entspanntes Format, in dem Dan Bauer und Tom Klein über Managementthemen diskutieren. Im Gegensatz zu den intensiven Lernformaten des FCM, die auf aufmerksames Zuhören und aktive Beteiligung abzielen, bietet dieser Podcast eine gelassene Atmosphäre. Er findet in einer ruhigen Umgebung statt, begleitet von einem Glas ausgewähltem Wein, Whiskey oder Cold Brew. Zuhörer können sich abends nach der Arbeit oder einer anstrengenden Woche entspannen und unterhalten lassen, ohne die Befürchtung, wichtige Informationen zu verpassen. Der 'Management Late Night Talk' ist eine weitere Facette des FCM, die die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit seiner Angebote unter Beweis stellt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorlieben von Führungskräften gerecht zu werden.

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Dan Bauer

Dan Bauer ist ein hoch geschätzter Multi-Unternehmer und Impact-Entrepreneur, bekannt für seine vielseitigen Beiträge zur nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftspolitischen Belangen. Neben seiner Rolle als Senator im Senat der Wirtschaft und als Vorsitzender der Kommission für die Digitale Zukunft ist Bauer auch der Initiator des IPDR Forums, dessen Schirmherrschaft das renommierte Max-Planck-Institut für Innovation innehat. Das Forum hat FRAND Guidelines entwickelt, die den Umgang mit standardessentiellen Patenten vereinfachen und die Wirtschaft nachhaltig fördern. Zudem hat er bahnbrechende Projekte wie die Mission TOP 5 und die bootstrap academy ins Leben gerufen, die speziell auf die Digitalisierung Deutschlands und den Mangel an IT-Fachkräften ausgerichtet sind.

Er ist ebenfalls der Gründer des Fortschritt Center Mittelstand, einer Plattform, die Führungskräften im Mittelstand durch Wissensaustausch und Mentoring Unterstützung bietet. In diesem Rahmen fungieren aktive Geschäftsführer und Vorstände als Mentoren, die ihre Expertise und ihr Wissen teilen. Sein zusätzliches Projekt WINGO bietet Führungskräften Sparring auf Augenhöhe, um sie bei ihren täglichen Herausforderungen zu unterstützen. Durch all diese Initiativen zielt Bauer darauf ab, einen nachhaltigen und erfolgreichen Wandel in der deutschen Wirtschaft voranzutreiben und eine solide, ausgewogene Zukunft für die Gesellschaft zu schaffen.